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AutorenbildJörg Tausendfreund

Online-Meetings: Vom Zeitfresser zum Produktivitäts-Booster


Ein Realitätscheck von jemandem, der 10.000 Stunden in virtuellen Räumen überlebt hat

Liebe Projektmanagement-Enthusiasten und solche, die es noch werden wollen!


Hier meldet sich wieder Jörg Tausendfreund, Projektmanagement-Erklärer und Teams-Meeting-Überlebender - und heute reden wir über etwas, das uns alle betrifft:


Die Kunst, in Online-Meetings nicht nur anwesend, sondern tatsächlich wirksam zu sein.


Nach vielen Jahren Projektmanagement und gefühlt einer Million virtueller Meetings kann ich eines mit Sicherheit sagen: 90% aller Online-Meetings sind eine Beleidigung für die Evolutionsgeschichte des menschlichen Gehirns.



Die bittere Wahrheit über Euren virtuellen Auftritt

Lasst uns ehrlich sein: Die meisten von uns sehen in Online-Meetings aus wie eine Mischung aus Höhlenbewohner (schlechte Beleuchtung) und Geheimagent (verschwommene Webcam). Und das Traurige daran? Es wäre so einfach zu ändern.


Die drei Kardinalfehler des virtuellen Auftritts:


  1. Das "Ich-bin-ja-nur-kurz-da"-Syndrom

    • Unaufgeräumter Hintergrund

    • Beleuchtung wie in einer Verhörzelle

    • Kameraposition, als würden Sie aus einem Erdloch senden


  2. Die "Technik-wird-schon-klappen"-Illusion

    • Mikrofon klingt wie aus den 80ern

    • Internet so stabil wie die Börsenkurse

    • Headset älter als Ihre Karriere


  3. Das "Hauptsache-dabei"-Desaster

    • Keine Vorbereitung

    • Keine Struktur

    • Keine Ahnung



Was wir wirklich brauchen
(und es ist nicht die teuerste Webcam)

1. Die Basis-Ausstattung eines Profis

Mindest-Setup für Menschen, die ernst genommen werden wollen:

  • Eine Lichtquelle VOR Deinem Gesicht (Nein, Dein Bildschirm zählt nicht)

  • Ein Mikrofon, das nicht aus dem Happy Meal stammt

  • Einen Hintergrund, der nicht aussieht wie eine Studentenbude


2. Die technischen Grundlagen

Meine goldene Regel: Wenn Ihr mehr als 2 Stunden pro Tag in Online-Meetings verbringt, investiert in:

  • Einen zweiten Monitor (Euer Nacken wird es Euch danken)

  • Ein vernünftiges Headset (Eure Zuhörer werden es Euch danken)

  • Eine stabile Internetverbindung (alle werden es Euch danken)


3. Die Kunst der virtuellen Präsenz

Wie Ihr wirklich Eindruck macht:

  • Schaut in die Kamera (ja, genau dorthin, wo das kleine Licht ist)

  • Sprecht 20% langsamer als normal (ohne, es auffällig zu machen)

  • Gestikuliert bewusster und kontrollierter (nicht weniger)



Meine nicht verhandelbaren Meeting-Regeln

  1. Die 45-Minuten-Maxime

    • Kein Meeting länger als 45 Minuten

    • Keine Ausnahmen (außer das Gebäude brennt)

    • 15 Minuten Puffer zwischen Meetings


  2. Das Drei-Punkte-Prinzip

    • Maximal drei Hauptthemen pro Meeting

    • Klare Agenda vorab

    • Konkrete Aktionen als Ergebnis


  3. Die Engagement-Garantie

    • Alle 10 Minuten Interaktion

    • Keine Monologe über 3 Minuten

    • Kamera an (ja, auch wenn Sie gerade aufgestanden sind)



Ein Praxisbeispiel aus meiner Folter-Kammer

Ein Kunde ruft mich verzweifelt an. Seine Teams verbringen 6 Stunden täglich in Online-Meetings. Produktivität? Unter null. Motivation? Im Keller.


Unsere RADIKALE Lösung:

  1. Radikale Meeting-Diät: Maximum 4 Stunden pro Tag

  2. Technisches Upgrade für alle Teammitglieder

  3. Verbindliche Meeting-Regeln eingeführt


Das Ergebnis nach einem Monat:

  • 50% weniger Meeting-Zeit

  • 30% höhere Beteiligung

  • 100% weniger "Kann man mich hören?"



Drei unbequeme Wahrheiten zum Schluss
  1. Eure Technik ist Eure Visitenkarte Wer 2024 noch mit eingebauten Laptop-Mikrofonen arbeitet, sollte auch gleich per Brieftaube kommunizieren.


  2. Eure Präsenz ist Eure Macht Im virtuellen Raum habt Ihr genau 3 Sekunden, um einen Eindruck zu machen. Nutzt sie weise.


  3. Euer Meeting ist Eure Verantwortung Schlechte Meetings gibt es nicht - nur schlechte Meeting-Leiter.


Mein Fazit

Online-Meetings sind wie Marmorkuchen: Richtig gemacht eine Freude, schlecht gemacht eine Zumutung. Investiert in Eure virtuelle Präsenz - es ist die beste Versicherung gegen die heimliche Nebenbeschäftigung Eurer Teilnehmer mit Netflix.


Bis zum nächsten Mal.


Jörg Tausendfreund

Projektmanagement-Erklärer & Digital-Freund


P.S.: Und wenn jemand sagt "Bei mir geht die Kamera gerade nicht" - erinnert ihn daran, dass wir 2024 haben und nicht 1824.

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