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Emotionen im Projektmanagement

Autorenbild: Jörg TausendfreundJörg Tausendfreund

Der unterschätzte Erfolgsfaktor


Hallo, meine lieben Projektstrategen und Krisenmanager!


Hier meldet sich euer Jörg Tausendfreund, Projektmanagement-Erklärer und der Mann, der mehr eskalierende Meetings überlebt hat, als ihr Gantt-Diagramme verschoben habt.


Heute werfen wir einen Blick auf einen Aspekt, den viele im Projektmanagement belächeln oder gar ignorieren:


Emotionen.


Ja, ihr habt richtig gehört. Emotionen sind der geheime Treibstoff eines jeden Projekts. 


Sie sind nicht nur „weiche Faktoren“, die man unter den Teppich kehren kann, sondern entscheiden darüber, ob ein Projekt floriert oder mit Vollgas gegen die Wand fährt.


Und wenn du jetzt denkst: „Ach komm, meine Projekte laufen nach Fakten, Zahlen und Prozessen!“, dann solltest du unbedingt weiterlesen. Denn vielleicht unterschätzt du gerade den größten Erfolgsfaktor in deinem Projekt.



Warum Emotionen kein „Nice-to-Have“ sind

Die meisten von uns wurden in der knallharten Schule des Projektmanagements ausgebildet: Budget, Deadlines, Deliverables. 


Doch egal, wie gut dein Plan ist, wenn dein Team demotiviert ist, wenn Stakeholder Misstrauen haben oder wenn Konflikte unter der Oberfläche brodeln, kannst du die schönste Planung vergessen.


Projekte werden von Menschen gemacht

– und Menschen sind emotionale Wesen.



Die wichtigsten Emotionen im Projekt – und ihre Wirkung

🟢 Motivation & Engagement Wer sich wertgeschätzt fühlt, arbeitet besser. Ein motiviertes Team bringt Lösungen, statt Probleme zu produzieren.


🟠 Stress & Frustration Permanente Überlastung oder chaotische Führung führen zu Resignation. Unmotivierte Mitarbeitende liefern Dienst nach Vorschrift – wenn überhaupt.


🔴 Angst & Unsicherheit Ein toxisches Umfeld, in dem Fehler bestraft werden, lähmt Innovation und Kreativität. Wer Angst hat, sagt nicht, wenn das Projekt aus dem Ruder läuft – bis es zu spät ist.



Das bedeutet:

Wer die emotionale Dynamik eines Projekts ignoriert,

riskiert sein gesamtes Vorhaben.



Wissenschaftlich bewiesen: Warum emotionale Faktoren zählen

Wenn dir das alles noch zu esoterisch klingt, dann lassen wir mal die Wissenschaft sprechen:


📌 Psychologische Sicherheit (Amy Edmondson, Harvard Business School) Teams, die keine Angst haben, Fehler zuzugeben oder Risiken anzusprechen, sind produktiver und innovativer.


📌 Emotionale Intelligenz (Daniel Goleman) Führungskräfte mit hoher emotionaler Intelligenz bauen vertrauensvolle, belastbare Teams auf und vermeiden unnötige Eskalationen.


📌 Gallup-Studien zum Mitarbeiterengagement Mitarbeitende, die sich emotional verbunden fühlen, sind nachweislich produktiver und loyaler. Fehlendes Engagement kostet Unternehmen Milliarden.



Die Erkenntnis?

Erfolgreiche Projekte basieren nicht nur auf guter Planung, sondern auch auf emotionaler Kompetenz.



Wie du emotionale Befindlichkeiten in deinem Projekt steuerst

Jetzt wird’s praktisch! Hier sind fünf entscheidende Hebel, um die emotionale Seite deines Projekts aktiv zu steuern.


1. Vertrauen ist das Fundament

🤝 Ein Team, das sich gegenseitig vertraut, kann offen über Probleme sprechen und effizienter zusammenarbeiten.


So setzt du es um:

  • Sei als Projektleitung berechenbar und halte Zusagen ein.

  • Fördere eine offene Fehlerkultur – kein „Blaming“, sondern Lernen.

  • Kommuniziere transparent und ehrlich. Niemand mag Überraschungen (außer an Geburtstagen).



2. Aktives Zuhören – nicht nur Kopfnicken

👂 Viele Konflikte entstehen, weil niemand wirklich zuhört. Dabei kann das einfache Zuhören Spannungen lösen, bevor sie eskalieren.


So setzt du es um:

  • Führe regelmäßige Einzelgespräche mit Teammitgliedern.

  • Höre zu, ohne sofort Lösungen anzubieten – manchmal reicht es, Verständnis zu zeigen.

  • Achte auf Körpersprache und versteckte Signale von Frust oder Überlastung.



3. Psychologische Sicherheit fördern

🏆 Teams, die sich sicher fühlen, teilen Wissen und unterstützen sich gegenseitig – statt Fehler zu vertuschen oder Schuld weiterzugeben.


So setzt du es um:

  • Ermutige dein Team, Risiken anzusprechen und Fragen zu stellen.

  • Moderiere Konflikte konstruktiv und neutral.

  • Mache es zur Normalität, dass auch Führungskräfte Fehler zugeben.



4. Stress reduzieren, Fokus schaffen

🔥 Dauerstress macht krank – und ineffizient. Ein Team, das am Limit arbeitet, wird keine kreativen Lösungen mehr finden.


So setzt du es um:

  • Setze realistische Prioritäten und erlaube nicht, dass ALLES wichtig ist.

  • Fördere Pausen und gesunde Arbeitsweisen.

  • Unterstütze dein Team bei der Aufgabenpriorisierung und verteile Lasten fair.



5. Führung mit emotionaler Intelligenz

🎯 Dein Umgang mit Emotionen gibt die Richtung für dein Team vor. Als Projektleitung bist du der emotionale Taktgeber.


So setzt du es um:

  • Sei authentisch und empathisch – niemand arbeitet gerne für eine Maschine.

  • Erkenne, was dein Team individuell motiviert – nicht jeder funktioniert gleich.

  • Entwickle dein eigenes Bewusstsein für Emotionen und Reflexion.



Fazit: Emotionen sind kein Risiko, sondern ein Erfolgsfaktor

Harte Zahlen und smarte Prozesse allein reichen nicht aus, um ein Projekt zum Erfolg zu führen. Menschen machen Projekte – und Menschen sind emotional. Wer das ignoriert, verliert. Wer es ernst nimmt, gewinnt.



🚀 Meine Empfehlung:
  • Erkenne Emotionen als strategischen Erfolgsfaktor an.

  • Entwickle ein Bewusstsein für emotionale Dynamiken im Team.

  • Setze Vertrauen, Offenheit und Empathie gezielt ein.


Denn am Ende des Tages sind es nicht die Methoden oder die Tools, die dein Projekt erfolgreich machen – sondern die Menschen, die es umsetzen.


Bis zum nächsten Mal.


Jörg Tausendfreund

Projektmanagement-Erklärer & gelegentlich-im-Projekt-Lachender


P.S.: Falls du bisher gedacht hast, dass Emotionen im Projektmanagement irrelevant sind – dann schau mal genau hin, wenn dein nächstes Projekt plötzlich knirscht. Es ist fast immer eine Frage der Dynamik im Team. 😉

 

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