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Schluss mit Heldenverehrung

Warum vorausschauende Planung der wahre Projekterfolg ist


Hallo, meine lieben Projektstrategen und Last-Minute-Retter!


Hier schreibt euer Jörg Tausendfreund, Projektmanagement-Erklärer und der Mann, der genug dramatische Nachteinsätze erlebt hat, um sicher zu wissen, dass wahrer Erfolg in Projekten anders aussieht.


Heute sprechen wir Klartext über einen der absurdesten Mechanismen im modernen Projektmanagement: Die Verehrung von „Helden“, die Projekte in letzter Sekunde retten.



Ich sage es ganz deutlich: Diese Heldenkultur ist keine Tugend, sondern ein teurer Denkfehler.





Heldenkultur: Warum dramatische Rettungsaktionen teuer und schädlich sind

In vielen Unternehmen sind diejenigen, die mit heroischem Einsatz und schlaflosen Nächten scheinbar Unmögliches möglich machen, die gefeierten Stars. Auf den ersten Blick verständlich – aber langfristig eine Katastrophe.


Warum?


Weil es einen pervertierten Anreiz setzt:


  • Warum ordentlich planen, wenn doch nur die Krisenhelden gefeiert werden?


  • Warum Risiken minimieren, wenn Anerkennung nur auf die wartet, die sie heroisch lösen?


Diese Heldenkultur perpetuiert einen toxischen Kreislauf aus Krise und Rettung. Statt nachhaltiger Projektkompetenz fördern Unternehmen so kurzfristiges Denken, Ad-hoc-Lösungen und permanente Feuerwehreinsätze.




Der wahre Held ist, wer Krisen verhindert – nicht wer sie löst

Stellt euch mal vor, ihr habt ein Projektteam, das so vorausschauend plant und Risiken minimiert, dass gar keine Krisen entstehen.


Großartig, oder?


Doch in der Praxis wird genau dieses Team selten gewürdigt – weil es nie dramatisch „retten“ muss.


Erfolgreiche Organisationen erkennen jedoch, dass der wahre Wert in der Prävention von Problemen liegt, nicht in deren nachträglicher Lösung. Zeit also, eure Anerkennungslogik grundlegend zu überdenken.




Praxistipps: So fördert ihr nachhaltige Projektkompetenz

1. Anerkennung umdenken – Krisenvermeider belohnen


  • Gebt explizit Anerkennung an Teams, die durch sorgfältige Planung und proaktives Risikomanagement Krisen verhindern.


  • Feiert öffentlich die Prävention von Problemen, nicht deren dramatische Lösung.


Praxistipp: Führt regelmäßige Auszeichnungen oder Erwähnungen für Teams und Personen ein, die durch vorausschauende Planung Probleme vermieden haben.



2. Retrospektiven neu denken – Vermeidung statt Lösung im Fokus


  • Führt Retrospektiven ein, die gezielt danach fragen, welche Krisen hätten verhindert werden können und wie.


  • Lenkt das Augenmerk auf präventive Maßnahmen statt auf heroische Last-Minute-Aktionen.


Praxistipp: Benennt in euren Retrospektiven explizit Maßnahmen, die zukünftig ähnliche Probleme frühzeitig verhindern können. Macht aus Fehlern nachhaltige Lernerfolge.



3. Proaktives Risikomanagement messen und belohnen


  • Schafft KPIs, die gezielt präventives Handeln fördern – etwa die Anzahl frühzeitig identifizierter und entschärfter Risiken.


  • Belohnt Teams und Führungskräfte dafür, dass sie Risiken frühzeitig adressieren und nicht erst, wenn es brennt.


Praxistipp: Implementiert ein transparentes Risikomanagement-Dashboard und belohnt Teams, die Risiken systematisch managen und vermeiden.




Fazit: Echte Helden verhindern Krisen – statt sie zu lösen

Hört endlich auf, diejenigen zu feiern, die eure Projekte mit dramatischen Rettungsaktionen in letzter Minute gerade so ins Ziel bringen. Fangt an, diejenigen zu feiern, die durch umsichtige Planung und kluge Vorausschau Krisen von vornherein verhindern.


Das ist nicht nur günstiger, weniger stressig und nachhaltiger – es ist schlicht und einfach gutes Management.


Bis zum nächsten Mal.


Jörg Tausendfreund

Projektmanagement-Erklärer & Projekt-Realist


P.S.: Falls ihr euch bei der nächsten Heldenfeier wiederfindet, fragt euch lieber mal, was ihr eigentlich feiert: einen guten Plan oder schlechte Planung? 😉


 
 
 

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