Agil vs. Klassisch: Der sinnloseste Methodenkrieg aller Zeiten
- Jörg Tausendfreund
- 17. Jan.
- 2 Min. Lesezeit

...und warum dein Projekt wichtigere Probleme hat
Liebe Projektmanagement-Enthusiasten, Methoden-Krieger und Framework-Fanatiker!
Hier meldet sich wieder Jörg Tausendfreund, Projektmanagement-Erklärer und Methoden-Freigeist. Heute reden wir über den heiligen Krieg der Projektmethoden:
Agil gegen Klassisch.
Ein Konflikt, der mehr Meetings produziert hat als Ergebnisse, und mehr PowerPoint-Folien als echte Lösungen.
Die große Methodenlüge
Nach vielen vielen Jahren im Projektgeschäft kann ich dir eines garantieren: Während du noch diskutierst, ob dein Projekt agil oder klassisch sein soll, hat dein Konkurrent schon geliefert. Aber lass uns ehrlich sein - du bist hier, also führen wir diese Debatte trotzdem. Allerdings auf meine Art.
Die drei größten Mythen des Methodenkriegs
Mythos 1: "Agil bedeutet keine Planung"
Klar, und ein Ferrari ohne Bremsen ist auch besonders schnell.
- Realität: Agile Projekte brauchen MEHR Planung, nicht weniger 
- Nur eben anders: Kontinuierlich statt einmalig 
- Und ja, auch ein Daily Stand-up ist Planung (auch wenn es nach Kaffeeklatsch aussieht) 
Mythos 2: "Klassisch bedeutet keine Flexibilität"
Stimmt, genau wie die Formel 1 total unflexibel ist, weil sie Regeln hat.
- Auch klassische Projekte passen sich an 
- Sie dokumentieren es nur besser 
- Und ja, manchmal auch zu gut (ich sehe euch, Change-Request-Formulare) 
Mythos 3: "Man muss sich für eine Seite entscheiden"
Absolut. Genau wie man sich zwischen Hammer und Schraubenzieher entscheiden muss.
- Spoiler: Gute Handwerker benutzen beide 
- Und noch viele andere Werkzeuge 
- Je nach Aufgabe und Situation 
Ein Praxisbeispiel aus meiner Methoden-Therapie
Im letzten Jahr: Ein Kunde meldet sich bei mir, völlig verzweifelt.
- "Wir müssen agiler werden!" 
- "Warum?" 
- "Weil alle agil sind!" 
Nach drei Stunden Analyse stellte sich heraus:
- Ihr Hauptproblem war schlechte Kommunikation 
- Die Prozesse waren eigentlich solide 
- Aber niemand wusste, warum er was tat 
Die Lösung?
- Nicht "Agil" oder "Klassisch" 
- Sondern: Klare Ziele setzen 
- Teams ermächtigen 
- Kommunikation verbessern 
- Und ja, ein paar agile Praktiken einführen (aber nicht alle) 
Was wirklich zählt
1. Verstehe dein Projekt
- Bauvorhaben? Vielleicht eher klassisch 
- App-Entwicklung? Probier's mal agil 
- Irgendwas dazwischen? Willkommen im echten Leben 
2. Verstehe deine Organisation
- Startup mit 5 Leuten? Agil könnte passen 
- Konzern mit 50.000 Mitarbeitern? Vielleicht nicht alles auf einmal umstellen 
- Behörde? Lass uns realistisch bleiben 
3. Verstehe deine Menschen
- Nicht jeder ist ein Scrum Master 
- Nicht jeder liebt Wasserfall 
- Aber jeder kann lernen - wenn man ihm die Chance gibt 
Der hybride Weg: Mehr als nur ein Kompromiss
Ein hybrides Modell ist nicht die Kapitulation vor der Methoden-Frage. Es ist die erwachsene Antwort auf eine kindische Debatte.
Was funktioniert:
- Klare Strukturen aus der klassischen Welt 
- Flexible Anpassungen aus der agilen Welt 
- Gesunder Menschenverstand aus der echten Welt 
Mein Fazit
Die Frage ist nicht "Agil oder Klassisch?". Die Frage ist: "Was braucht dein Projekt wirklich?"
Drei Dinge zum Mitnehmen:
- Methoden sind Werkzeuge, keine Religionen 
- Gute Führung schlägt perfekte Methodik 
- Der beste Ansatz ist der, der funktioniert 
Und das Wichtigste: Während andere noch über Methoden streiten, lieferst du Ergebnisse.
Bis zum nächsten Mal.
Jörg Tausendfreund
Projektmanagement-Erklärer & Lösungs-Suchender
P.S.: Wenn jemand in deinem nächsten Meeting sagt "Aber Scrum sagt...", frag ihn doch mal, ob er auch sein Privatleben nach dem Scrum Guide organisiert.








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