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Das Beste aus zwei Welten – oder einfach nur der kleinste gemeinsame Nenner?

Autorenbild: Jörg TausendfreundJörg Tausendfreund

Hybrides Projektmanagement

Hallo, meine lieben Projektveteranen und Steuerungsausschuss-Aushalter!


Jörg Tausendfreund hier, Projektmanagement-Erklärer und der Mann, der sich mehr mit gescheiterten Projekten herumgeschlagen hat, als ihr Gantt-Diagramme verschoben habt.


Heute geht es um eine der heißesten Debatten im Projektmanagement: Hybrides Projektmanagement – der perfekte Mittelweg oder nur ein fauler Kompromiss?



Warum hybrides Projektmanagement (jetzt) wichtig ist

Die Realität im Jahr 2025 sieht so aus:


  • Kund:innen und Stakeholder wollen maximale Flexibilität und schnelle Anpassungen.


  • Unternehmen halten gleichzeitig stur an klassischen Methoden wie detaillierten Budgetplanungen, Meilensteinen und Freigabeprozessen fest.


  • Die eine Hälfte der Organisation will nach Scrum arbeiten, die andere besteht auf Wasserfall – und dazwischen stehst du als Projektleiter und versuchst, beide Seiten glücklich zu machen.


Und genau hier kommt hybrides Projektmanagement ins Spiel.


Die Idee: Das Beste aus beiden Welten kombinieren – aber bitte ohne, dass es in reinem Chaos endet.



Hybrides Projektmanagement – die größten Irrtümer

Lass uns direkt aufräumen mit den klassischen Missverständnissen:


  1. „Hybrid heißt, wir kombinieren einfach ein paar agile und klassische Methoden, und alles läuft besser!“

    • Schön wär’s! Wer einfach nur Daily Stand-ups einführt und gleichzeitig mit einem 200-seitigen Lastenheft hantiert, hat nicht hybrid gearbeitet, sondern Chaos produziert.


  2. „Wir machen klassisches Projektmanagement, aber mit Sprints!“

    • Klingt nett, aber wenn das Sprint-Ergebnis am Ende wieder einem Lenkungsausschuss vorgelegt werden muss, der sechs Wochen für eine Entscheidung braucht, kannst du das mit der Agilität auch gleich lassen.


  3. „Hybrid ist der Königsweg für alle Projekte!“

    • Nicht unbedingt! Hybrides Projektmanagement funktioniert nur dann, wenn klar definiert ist, wann und warum man welchen Ansatz nutzt. Wer einfach nur agil und klassisch vermischt, endet im methodischen Niemandsland.



Wie du hybrides Projektmanagement richtig machst

Hybrides Projektmanagement kann funktionieren – aber nur, wenn du es richtig angehst. Hier sind die Grundregeln:


  1. Definiere klare Regeln: Wer entscheidet was?

    • Der größte Fehler im hybriden Ansatz ist es, keine klaren Entscheidungsmechanismen zu haben. Muss jede Änderung durch das Steering Committee oder entscheidet das Team selbst? Klär das, bevor das Projekt startet!


  2. Setze Agile da ein, wo es Sinn ergibt – und bleib klassisch, wo es notwendig ist.

    • Beispiel: Entwicklungsteams können in Sprints arbeiten, aber Budgetfreigaben oder regulatorische Anforderungen erfordern ein klassisches Vorgehen. Definiere sauber, welche Teile des Projekts agil und welche klassisch laufen.


  3. Achte auf Governance – aber ohne Bürokratie-Overkill.

    • Ein hybrides Projekt braucht Steuerung, aber nicht in Form von endlosen Meetings. Nutze ein schlankes Entscheidungsmodell und kommuniziere klar, wer wann ins Boot geholt werden muss.


  4. Tools sind wichtig, aber nicht die Lösung.

    • Jira, MS Project, Kanban-Boards – alles schön und gut. Aber wenn dein Team zehn verschiedene Tools nutzen muss, weil jeder Bereich seine eigene Methode fährt, hast du verloren.


  5. Schule deine Führungskräfte – und dein Team!

    • Der größte Feind des hybriden Projektmanagements ist das Mindset. Führungskräfte, die Agilität nur als „moderne Wortspielerei“ sehen oder Teams, die keine Lust auf Prozesse haben, werden dein hybrides Setup sabotieren.



Fazit: Hybrid ist nicht für Feiglinge

Hybrides Projektmanagement ist nicht der leichte Ausweg, sondern die Königsdisziplin. Wer glaubt, er könne einfach ein paar agile Rituale in sein Wasserfall-Projekt kippen und dann läuft es besser, wird bitter enttäuscht.


Hybrid bedeutet, flexibel zu sein, aber mit Struktur. Es bedeutet, klare Rollen und Entscheidungswege zu haben, aber auch Anpassungsfähigkeit zu fördern.


Meine Empfehlung?


Nicht einfach „Hybrid“ draufschreiben und hoffen, dass es funktioniert – sondern bewusst entscheiden, welche Elemente sinnvoll kombiniert werden. 


Dann klappt’s auch mit den Stakeholdern und den Deadlines. 😉


Bis zum nächsten Mal.


Jörg Tausendfreund

Projektmanagement-Erklärer & Optionen-Sucher


P.S.: Und falls ihr euch gerade fragt, ob euer Unternehmen wirklich bereit für hybrides Projektmanagement ist – dann lautet die Antwort wahrscheinlich „nein“. Aber keine Sorge, es gibt Hoffnung: Ein strukturierter Start, klare Spielregeln und die richtige Kommunikation können Wunder wirken. Also, ran an die Transformation! 🚀

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