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KI macht Führung sichtbar

KI macht Führung sichtbar.
KI macht Führung sichtbar.

Klarheit gewinnt, Kosmetik verliert.


Hallo, meine lieben Pilotprojekt-Pioniere und Dashboard-Dompteure!

 

Hier ist wieder euer Jörg Tausendfreund, Projektmanagement-Erklärer und der Mann, der Tool-Hypes kommen und gehen sah und dabei gelernt hat: KI ist kein Zauberstab, sondern ein Spiegel.


Sie verstärkt, was da ist: Führung, Kultur, Prozesse – oder eben deren Abwesenheit. Wer Klarheit liefert, gewinnt Tempo und Vertrauen. Wer Kosmetik betreibt, fliegt auf. Punkt. 




Drei Mythen, die euch aus der Kurve tragen

 

Mythos 1: „Das Tool löst die Strategie.“

Nein. Ohne klares Wozu rennt ihr mit Hochglanz-Modellen in die falsche Richtung – nur schneller. Strategie zuerst, Tool danach. 

 

Mythos 2: „Prompting ersetzt Denken.“

KI gibt atemberaubend schnelle Antworten auf schlecht gestellte Fragen. Eure Kernaufgabe bleibt: Problem sauber framen, Annahmen offenlegen, Ethik mitdenken. 

 

Mythos 3: „Ein Dashboard macht uns datengetrieben.“

Bunte Charts ≠ Entscheidungen. Datenkompetenz heißt: Evidenz prüfen, Bias testen, Konsequenzen ziehen. Sonst bleibt’s Infotainment. 




Die Kernhebel – komprimiert aus dem „KI-Survival Guide“

 

1) Strategie vor Tool Business-Case, Zielbild, KPIs. Ohne messbaren Mehrwert kein Roll-out. 


2) Daten zuerst Daten-Audit, Governance, zentrale Plattform. Schlechte Daten = teure Halluzinationen. 


3) Vertrauen by Design Erklärbare KI (XAI), Decision-Logs, nachvollziehbare Modelle – damit Menschen urteilen können. 


4) Fairness & Risiko Bias-Tests, unabhängige Audits, Privacy-by-Design, Zugriffskontrollen, sichere Pipelines. 


5) Experimentierkultur Kleine KI-Sprints, Hypothesen, schnelles Lernen statt „Big Bang“. 


6) People & Upskilling KI-Champions, Lernpfade, „Augmented Professionals“ statt Ersatzfantasien. 




LEAD-AI v2 – Führung mit KI (ohne Roadmap-Folklore)

 

L – Lage & Zweck klären

Formuliere das Problem in Klartext: Kontext → Zielbild → Done-Kriterien → Ethik-Guardrails. Kein Prompt, bevor das „Wozu“ sitzt. 

 

E – Evidenz heben

Welche Daten sind belastbar? Was fehlt? Datenqualität definieren (Quelle, Aktualität, Vollständigkeit), sonst baut ihr Paläste auf Sand. 

 

A – Automatisieren, was bremst

Protokolle, Recherchen, Ticket-Clustering: KI nimmt Routinearbeit, Führung schafft Fokuszeit. Automatisiere wiederkehrend – nicht einmalig. 

 

D – Decisions beschleunigen

Decision-SLA (z. B. 48 h), Decision-Log, Optionen + Konsequenzen komprimiert. KI verdichtet – du entscheidest. 

 

AI – Assistent, nicht Chef

Guardrails festlegen: XAI-Pflichten, Bias-Checks, Privacy-by-Design, menschlicher Review. Transparenzpflicht: „KI hat mitgewirkt.“ 

 



Umsetzungs-Impuls

WOPR – Weekly One-Pager Rhythmus

Jede Woche 1 Seite an Stakeholder (Ziele, Fortschritt, Blocker, Entscheidungen).


KI erstellt Entwurf, Führung schärft. Takt schlägt Taktik.




Mini-Fall „Vom Tool-Hype zur Wirkung in sechs Wochen“

 

Ausgangslage: Ein Team führt generative KI für Kundenanfragen ein. Schöne Demos, null Wirkung: Doppelarbeit im Support, unklare Antworten, Beschwerden steigen.

 

Intervention:

  • L/E: Zweck klären („Erstlösungsquote +20 %“), Daten bereinigen, Prompt-Standards (Context, Limits, Examples, Action, Role).

  • A: KI generiert Antwortentwürfe; Support prüft & finalisiert.

  • D: Decision-SLA 48 h, XAI-Pflichten (Begründung pro Antwortkategorie), Bias-Spotchecks wöchentlich.

  • AI: Guardrails (keine sensiblen Daten in Public-LMMs, Logging, Eskalationspfad an Human-Lead).

 

Ergebnis (Woche 6): Erstlösungsquote +17 %, Handling-Zeit −24 %, Beschwerden −19 %. Teamakzeptanz hoch, weil menschliches Urteil sichtbar bleibt. 




Fünf Sofort-Schritte (ab heute)

  1. Decision-SLA + Decision-Log einführen sichtbare Fristen, sichtbare Folgen von Verzögerungen.


  2. XAI-Pflichtenheft (1 Seite) Welche Entscheidungen müssen erklärbar sein? Welche Begründungsarten sind zulässig? Wer zeichnet gegen? 


  3. Bias-Audit-Mini 3 Risiken definieren (z. B. Geschlecht, Sprache, Region), 20 Proben/Monat testen, Abweichungen dokumentieren – unabhängig reviewen lassen. 


  4. KI-Sprint (2 Wochen) Ein klarer Use Case, Hypothese, Messgröße, Abbruchkriterien. Sprint-Retro: keep / drop / scale. 


  5. One-Pager-KPI-Set Effekt statt Aktivität – z. B. Time-to-Decision, % erklärbare Entscheidungen, # früh erkannter Bias-Fälle, ROI je Pilot. 




Typische Fallstricke – und die Gegenmittel

  • Shiny-Dashboard-Syndrom Erfolg = getroffene Entscheidungen & gelieferter Nutzen, nicht Farbbalken.


  • Automatisierung vor Prozessklärung Sonst skaliert ihr Ineffizienz. Erst entrümpeln, dann automatisieren. 


  • Ethik „später“ Später heißt nie. Guardrails ins Setup, nicht in den Notfall. 




Fazit: KI ist der Verstärker. Führung ist die Quelle.

 

KI macht sichtbar, wer führt: Zweck, Evidenz, Takt, Entscheidungen und Guardrails – das ist euer Spielfeld. Die Technologie ist reif. Die Frage ist, ob eure Führung es auch ist.

 

Bis zum nächsten Mal.


Jörg Tausendfreund

Projektmanagement-Erklärer & KI-Fan

 

P.S.: Wenn ihr KI einsetzt, ohne Entscheidungen zu beschleunigen, baut ihr nur schönere Warteschleifen. Fangt mit WOPR + Decision-SLA an – und lasst die Modelle das tun, wofür sie gebaut wurden: Tempo machen für gute Führung. 

 

 
 
 

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