Projektmanagement ohne Bullshit
- Jörg Tausendfreund
- 4. Nov. 2024
- 2 Min. Lesezeit

Echte Lösungen statt Management-Buzzwords
Liebe Projektmanagement-Enthusiasten und solche, die es noch werden wollen!
Hier meldet sich wieder euer Jörg Tausendfreund und heute räumen wir auf. Nach plus 20 Jahren im Projektmanagement habe ich genug Marketing-Blabla, aufgeblasene Buzzwords und pseudowissenschaftliche "Best Practices" gehört. Zeit für echte Lösungen statt leerer Worthülsen!
Entlarvung gängiger PM-Mythen
Lassen Sie uns mit einigen "heiligen Kühen" des Projektmanagements aufräumen:
Mythos 1: "Ein guter Plan ist der Schlüssel zum Erfolg" Realität: Die meisten detaillierten Projektpläne sind nach zwei Wochen Makulatur. Was wirklich zählt? Schnelle Anpassungsfähigkeit und klare Prioritäten.
Mythos 2: "Mehr Dokumentation = mehr Kontrolle" Realität: 90% der Projektdokumentation wird nie wieder angeschaut. Fokussieren Sie sich auf die 10%, die wirklich wichtig sind.
Mythos 3: "Agil ist immer besser" Realität: Manchmal ist ein klassischer Ansatz genau richtig. Nicht jedes Projekt braucht Daily Scrums und Sprint Reviews.
Mythos 4: "Tools lösen Probleme" Realität: Das beste Projektmanagement-Tool ersetzt keine klare Kommunikation und gute Führung.
Fokus auf wissenschaftlich fundierte Methoden
Was funktioniert wirklich? Die Wissenschaft gibt uns einige klare Antworten:
1. Evidenzbasierte Entscheidungsfindung
- Systematische Datenanalyse statt Bauchgefühl 
- Dokumentierte Erfolgsmuster aus vergleichbaren Projekten 
- Quantifizierbare Erfolgskriterien 
2. Kognitive Belastungsgrenzen beachten
- Maximale Teamgröße: 7±2 Personen 
- Fokus auf wenige, klare Prioritäten 
- Regelmäßige Entlastungsphasen 
3. Psychologische Sicherheit schaffen
- Offene Fehlerkultur etablieren 
- Transparente Kommunikation fördern 
- Hierarchiefreie Diskussionsräume schaffen 
Praxiserprobte Alternativen
Hier sind Ansätze, die in meiner Praxis tatsächlich funktionieren:
1. Minimal Viable Project Management
- Nur die notwendigsten Prozesse definieren 
- Dokumentation auf das Wesentliche beschränken 
- Schnelle Feedbackschleifen etablieren 
2. Adaptives Stakeholder Management
- Direkte, persönliche Kommunikation 
- Regelmäßige, kurze Updates 
- Frühzeitige Einbindung bei Problemen 
3. Pragmatische Planung
- Rolling Wave Planning mit 4-6 Wochen Horizont 
- Flexible Ressourcenzuweisung 
- Regelmäßige Realitätschecks 
Implementierungsstrategien
So setzen Sie diese Ansätze konkret um:
1. Ausmisten
- Identifizieren Sie überflüssige Meetings 
- Eliminieren Sie redundante Berichte 
- Streichen Sie unnötige Prozessschritte 
2. Fokussieren
- Maximal drei Hauptprioritäten pro Zeitraum 
- Klare Entscheidungswege definieren 
- Verantwortlichkeiten eindeutig zuweisen 
3. Etablieren
- Neue Routinen schrittweise einführen 
- Erfolge messbar machen 
- Regelmäßig nachsteuern 
Was ich in über 20 Jahren gelernt habe
- Einfachheit gewinnt immer - Je komplexer der Prozess, desto wahrscheinlicher das Scheitern 
- Wenn etwas zu kompliziert erscheint, ist es das auch 
 
- Menschen vor Prozessen - Gute Teams kompensieren schlechte Prozesse 
- Schlechte Teams scheitern trotz perfekter Prozesse 
 
- Realität vor Theorie - Was in der Praxis funktioniert, ist wichtiger als das, was im Lehrbuch steht (nur dazu sollte man auch wenigstens das Lehrbuch kennen, sonst ist es nur GEWUSCHTEL!) 
- Anpassungsfähigkeit schlägt Perfektion 
 
Mein ungeschminktes Fazit
Nach all den Jahren sage ich: Erfolgreiches Projektmanagement ist zu 80% gesunder Menschenverstand, zu 15% klare Kommunikation und zu 5% Methodik. Alles andere ist Beiwerk.
Was Sie wirklich brauchen:
- Klare Ziele 
- Kompetente Menschen 
- Offene Kommunikation 
- Mut zur Einfachheit 
Der Rest? Nice to have, aber nicht entscheidend.
Bis zum nächsten Mal.
Jörg Tausendfreund
Projektmanagement-Erklärer & Veränderungs-Enthusiast
P.S.: Und wenn jemand mit dem nächsten heißen Management-Trend um die Ecke kommt, fragen Sie einfach: "Wie genau hilft uns das, unsere Projekte erfolgreicher zu machen?" Die Antwort darauf ist meist sehr aufschlussreich.








Kommentare