Echte Lösungen statt Management-Buzzwords
Liebe Projektmanagement-Enthusiasten und solche, die es noch werden wollen!
Hier meldet sich wieder euer Jörg Tausendfreund und heute räumen wir auf. Nach plus 20 Jahren im Projektmanagement habe ich genug Marketing-Blabla, aufgeblasene Buzzwords und pseudowissenschaftliche "Best Practices" gehört. Zeit für echte Lösungen statt leerer Worthülsen!
Entlarvung gängiger PM-Mythen
Lassen Sie uns mit einigen "heiligen Kühen" des Projektmanagements aufräumen:
Mythos 1: "Ein guter Plan ist der Schlüssel zum Erfolg" Realität: Die meisten detaillierten Projektpläne sind nach zwei Wochen Makulatur. Was wirklich zählt? Schnelle Anpassungsfähigkeit und klare Prioritäten.
Mythos 2: "Mehr Dokumentation = mehr Kontrolle" Realität: 90% der Projektdokumentation wird nie wieder angeschaut. Fokussieren Sie sich auf die 10%, die wirklich wichtig sind.
Mythos 3: "Agil ist immer besser" Realität: Manchmal ist ein klassischer Ansatz genau richtig. Nicht jedes Projekt braucht Daily Scrums und Sprint Reviews.
Mythos 4: "Tools lösen Probleme" Realität: Das beste Projektmanagement-Tool ersetzt keine klare Kommunikation und gute Führung.
Fokus auf wissenschaftlich fundierte Methoden
Was funktioniert wirklich? Die Wissenschaft gibt uns einige klare Antworten:
1. Evidenzbasierte Entscheidungsfindung
Systematische Datenanalyse statt Bauchgefühl
Dokumentierte Erfolgsmuster aus vergleichbaren Projekten
Quantifizierbare Erfolgskriterien
2. Kognitive Belastungsgrenzen beachten
Maximale Teamgröße: 7±2 Personen
Fokus auf wenige, klare Prioritäten
Regelmäßige Entlastungsphasen
3. Psychologische Sicherheit schaffen
Offene Fehlerkultur etablieren
Transparente Kommunikation fördern
Hierarchiefreie Diskussionsräume schaffen
Praxiserprobte Alternativen
Hier sind Ansätze, die in meiner Praxis tatsächlich funktionieren:
1. Minimal Viable Project Management
Nur die notwendigsten Prozesse definieren
Dokumentation auf das Wesentliche beschränken
Schnelle Feedbackschleifen etablieren
2. Adaptives Stakeholder Management
Direkte, persönliche Kommunikation
Regelmäßige, kurze Updates
Frühzeitige Einbindung bei Problemen
3. Pragmatische Planung
Rolling Wave Planning mit 4-6 Wochen Horizont
Flexible Ressourcenzuweisung
Regelmäßige Realitätschecks
Implementierungsstrategien
So setzen Sie diese Ansätze konkret um:
1. Ausmisten
Identifizieren Sie überflüssige Meetings
Eliminieren Sie redundante Berichte
Streichen Sie unnötige Prozessschritte
2. Fokussieren
Maximal drei Hauptprioritäten pro Zeitraum
Klare Entscheidungswege definieren
Verantwortlichkeiten eindeutig zuweisen
3. Etablieren
Neue Routinen schrittweise einführen
Erfolge messbar machen
Regelmäßig nachsteuern
Was ich in über 20 Jahren gelernt habe
Einfachheit gewinnt immer
Je komplexer der Prozess, desto wahrscheinlicher das Scheitern
Wenn etwas zu kompliziert erscheint, ist es das auch
Menschen vor Prozessen
Gute Teams kompensieren schlechte Prozesse
Schlechte Teams scheitern trotz perfekter Prozesse
Realität vor Theorie
Was in der Praxis funktioniert, ist wichtiger als das, was im Lehrbuch steht (nur dazu sollte man auch wenigstens das Lehrbuch kennen, sonst ist es nur GEWUSCHTEL!)
Anpassungsfähigkeit schlägt Perfektion
Mein ungeschminktes Fazit
Nach all den Jahren sage ich: Erfolgreiches Projektmanagement ist zu 80% gesunder Menschenverstand, zu 15% klare Kommunikation und zu 5% Methodik. Alles andere ist Beiwerk.
Was Sie wirklich brauchen:
Klare Ziele
Kompetente Menschen
Offene Kommunikation
Mut zur Einfachheit
Der Rest? Nice to have, aber nicht entscheidend.
Bis zum nächsten Mal.
Jörg Tausendfreund
Projektmanagement-Erklärer & Veränderungs-Enthusiast
P.S.: Und wenn jemand mit dem nächsten heißen Management-Trend um die Ecke kommt, fragen Sie einfach: "Wie genau hilft uns das, unsere Projekte erfolgreicher zu machen?" Die Antwort darauf ist meist sehr aufschlussreich.
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