top of page
AutorenbildJörg Tausendfreund

Schluss mit Meetings, die keiner braucht!


Eine Gebrauchsanweisung für Besprechungen, die tatsächlich etwas bringen


Liebe Projektmanagement-Enthusiasten und solche, die es noch werden wollen!


Hier spricht euer Jörg Tausendfreund, und heute packe ich ein Thema an, das uns alle betrifft: Meetings. Oder besser gesagt: Die schiere Verschwendung von Lebenszeit, die die meisten Meetings darstellen.


Nach weit über 20 Jahren im Projektgeschäft kann ich eines mit absoluter Sicherheit sagen: 50% aller Meetings sind überflüssig, weitere 30% sind schlecht vorbereitet, und die restlichen 20%... nun ja, die haben tatsächlich Potenzial.


Die schmerzhafte Wahrheit über Meetings


Lasst uns ehrlich sein: Wir alle kennen diese Meetings:

  • Keine klare Agenda

  • Die falschen Leute im Raum

  • Endlose Diskussionen ohne Ergebnis

  • "Das hätte man auch in einer E-Mail klären können"


Ich habe in meiner Karriere etwa 15.000 Stunden in Meetings verbracht. Das sind 625 Tage meines Lebens. Und wisst ihr was? Mindestens die Hälfte davon hätte ich besser in produktive Arbeit investiert.


Die agile Rettung


Aber es gibt Hoffnung! Agile Prinzipien können unsere Meeting-Kultur revolutionieren. Hier sind die wichtigsten Formate, die wirklich funktionieren:


1. Daily Stand-up: Der 15-Minuten-Retter

Was es ist:

  • Maximal 15 Minuten

  • Jeder beantwortet drei Fragen

  • Im Stehen (ja, wirklich!)


Was es bringt:

  • Schneller Informationsaustausch

  • Früherkennung von Problemen

  • Keine Zeit für ausschweifende Monologe


2. Weekly Tactical: Die operative Schaltzentrale

Der Ablauf:

  1. Schnelle Statusrunde (max. 1 Minute pro Person)

  2. Priorisierung der Themen

  3. Konkrete Entscheidungen und Aufgabenverteilung

  4. Klare Verantwortlichkeiten


Die Regeln:

  • Maximale Dauer: 60 Minuten

  • Nur operative Themen

  • Keine Strategiediskussionen


3. Problem-Solving Session: Wenn's brennt

Das Format:

  • Ein Problem

  • Die richtigen Experten

  • Klare Zeitbegrenzung

  • Konkrete Lösungen


Der Schlüssel zum Erfolg:

  • Nur die wirklich notwendigen Teilnehmer

  • Fokus ausschließlich auf das Problem

  • Sofortige Aktionspunkte


4. Retrospektive: Der Klügere lernt nach

Was passiert:

  • Was lief gut?

  • Was können wir besser machen?

  • Welche konkreten Maßnahmen leiten wir ab?


Warum es wichtig ist:

  • Teams lernen aus Erfahrungen

  • Kontinuierliche Verbesserung

  • Offene Feedback-Kultur


Meine goldenen Regeln für effektive Meetings


1. Die 3W-Regel:

- Warum treffen wir uns?

- Was wollen wir erreichen?

- Wer muss wirklich dabei sein?


2. Die Zeitbox ist heilig:

- Festgelegte Dauer

- Pünktlicher Start

- Konsequentes Ende


3. Ergebnisprotokoll ist Pflicht:

- Wer macht was bis wann?

- Schriftliche Dokumentation

- Sofortige Verteilung


Ein Beispiel aus meiner Praxis

Letzte Woche: Ein Kunde ruft mich verzweifelt an. Seine Teams verbringen täglich 4-5 Stunden in Meetings. Die Produktivität ist im Keller, die Frustration hoch.


Meine Lösung:

  1. Radikale Meeting-Diät: Nur noch vordefiniete Meeting-Formate

  2. Maximale Meeting-Dauer: 45 Minuten

  3. Verpflichtende Agenda und Zielsetzung

  4. "No-Meeting-Wednesday" eingeführt


Das Ergebnis nach einem Monat:

  • 60% weniger Meeting-Zeit

  • Höhere Mitarbeiterzufriedenheit

  • Bessere Entscheidungsqualität

  • Mehr Zeit für echte Arbeit


Mein Fazit

Meetings sind wie starke Medizin: In der richtigen Dosis heilsam, im Übermaß giftig. Nutzt die agilen Formate, haltet euch an klare Regeln und habt den Mut, "Nein" zu sagen zu Meetings ohne klaren Zweck.


Drei Dinge zum Mitnehmen:

  1. Weniger ist mehr - reduziert eure Meetings radikal

  2. Struktur schlägt Chaos - nutzt agile Meeting-Formate

  3. Zeit ist kostbar - respektiert sie


Bis zum nächsten Mal.


Jörg Tausendfreund

Projektmanagement-Erklärer & Veränderungs-Enthusiast


P.S.: Das nächste Mal, wenn jemand ein Meeting ohne klares Ziel einberuft, schickt ihm einfach diesen Blog-Post. Manchmal muss man subtil sein - manchmal auch nicht.

Comments


bottom of page