Wer jetzt nicht Change lernt, kann morgen dichtmachen
- Jörg Tausendfreund
- 29. Apr.
- 3 Min. Lesezeit

Warum Toolboxes nicht reichen
Hallo, meine lieben Transformationsvermeider und Kulturflüsterer!
Hier meldet sich euer Jörg Tausendfreund, Projektmanagement-Erklärer und der Mann, der mehr gescheiterte Change-Initiativen gesehen hat, als ihr Buzzwords kennt.
Heute reden wir nicht über agile Methoden oder Ökosysteme, sondern über das, woran Change in der Praxis fast immer scheitert:
an der Haltung, nicht an der Methode.
2025: Die Stunde der Wahrheit für Unternehmen
Deutschlands Wirtschaft tritt auf der Stelle, die Fachkräfte fehlen, Digitalisierung ist Pflicht statt Option, und globale Unsicherheiten tun ihr Übriges. Wer in diesem Umfeld glaubt, sich gemütlich weiterentwickeln zu können, hat den Ernst der Lage nicht begriffen.
Change ist kein Trend. Change ist die einzige Überlebensstrategie.
Und ja: Die meisten Unternehmen sind nicht vorbereitet. Warum? Weil sie Veränderung immer noch wie ein Projekt behandeln – statt wie eine Kulturfrage.
Warum Change wirklich scheitert: Die unbequemen Wahrheiten
1. Menschliche Abwehr Veränderung bedroht Sicherheit. Wer sich nicht gesehen, verstanden oder eingebunden fühlt, geht in den Widerstand – aus Angst, nicht aus Böswilligkeit.
2. Organisatorisches Chaos Kein Plan, kein Training, keine Ressourcen – aber große Erwartungen. Klingt vertraut? Willkommen im Change-Theater.
3. Kulturelle Blindheit Man ruft nach Wandel, lebt aber intern noch wie 1995. Ohne echte Vorbilder und Wertearbeit wird jeder Change zur Farce.
4. Symbolpolitik statt Substanz Workshops, in denen alle "mitgenommen" werden sollen, aber niemand wirklich etwas verändert. Kommunikation ohne Inhalt. Beteiligung ohne Konsequenz. Ergebnis? Zynismus und Abwanderung.
5. Psychologische Unsicherheit Keine Offenheit, keine Fehlerkultur, keine Dialogbereitschaft. Wer Angst hat, spricht nicht. Und wer nicht spricht, bewegt nichts.
Was Change heute wirklich braucht
1. Klare Kommunikation – und zwar radikal ehrlich Keine Halbsätze, keine Bullshit-Bingo-Floskeln. Sag, was Sache ist. Auch wenn es weh tut.
2. Echte Einbindung – nicht nur "Wir hören zu" Beteiligung bedeutet Macht teilen. Feedback aufnehmen. Einwände ernst nehmen. Mitgestalten lassen.
3. Emotionale Intelligenz – keine PowerPoint-Psychologie Führen heißt, Unsicherheiten zu erkennen und auszuhalten. Sicherheit zu schaffen, wo keine ist.
4. Konsequente Führung – Haltung zeigen, nicht wackeln Wer heute nicht klar handelt, verliert morgen das Vertrauen. Entscheide. Erkläre. Steh dazu.
5. Change-Kompetenz als Skill – nicht als Option Wer Veränderung meistern will, muss sie können. Lernen, reflektieren, trainieren – regelmäßig und strukturiert.
6. Nachhaltigkeit im Wandel – kein Event, sondern Alltag Neue Routinen, reflektierende Meetings, kulturelle Ankerpunkte. Change muss in den Alltag wandern, sonst verdunstet er.
7. Psychologische Sicherheit – das Fundament von allem Nur wer angstfrei sprechen darf, wird Feedback geben, Verantwortung übernehmen und sich trauen, Neues zu wagen.
Widerstand ist keine Störung, sondern ein Geschenk
Hört auf, Widerstand zu bekämpfen! Er ist ein Indikator für Energie. Für Interesse. Für Relevanz. Wer Widerstand produktiv nutzt, entdeckt Schwachstellen, mobilisiert Kraft und erzeugt echte Beteiligung.
Jörg's Praxisregel:
Wer bei Änderungen keinen Widerstand spürt, hat niemanden erreicht.
Die ultimative Change-Checkliste für Entscheider
✅ Was muss sich ändern? Klar benennen. Ohne Weichzeichner.
✅ Was kostet es? Zeit, Geld, Nerven? Transparent machen.
✅ Wer wird eingebunden? Früh. Echt. Konsequent.
✅ Wo wird es wehtun? Sag es vorher. Nicht hinterher.
✅ Wer trägt die Verantwortung? Nicht delegieren. Vorleben.
✅ Was verankert den Wandel? Routinen, KPIs, Kulturarbeit.
✅ Wo darf scheitern passieren? Ohne Angst. Mit Lernen.
Fazit: Wer Change nicht lernt, verliert alles
Ich sag es, wie es ist: Wer jetzt nicht lernt, mit Veränderung souverän umzugehen, kann dichtmachen.
Die Zeit der Show-Veränderung ist vorbei. Was bleibt, sind Unternehmen, die Wandel können – emotional, strategisch, kulturell.
Also: Fang an. Radikal. Echt. Jetzt.
Bis zum nächsten Mal.
Jörg Tausendfreund
Projektmanagement-Erklärer & Change-Befürworter
P.S.: Wenn du jetzt denkst, "Change ist wichtig, aber wir haben grad keine Kapazität", dann brauchst du Change dringender, als du glaubst. 😉
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