Vielen ist es heute schon klar und bei manchen ist es noch nicht angekommen - und andere wollen es noch nicht wahrhaben.
LERNEN HÖRT NICHT AUF!
Das gilt heute mehr denn je. Noch vor wenigen Jahren konnten es sich Mitarbeiter leisten, sich auf einmal erworbenen Abschlüssen oder im Studium erlangten Wissen auszuruhen. Und sind damit auch ganz gut durchgekommen.
Die nahe Zukunft sieht jedoch ganz anders aus. Nicht nur die Mitarbeiter werden hier eine neue Perspektive benötigen. Sondern vor allem die Unternehmen und Organisationen, die langfristig und international erfolgreich bleiben wollen.
AUSGELERNT HAT AUSGESPIELT!
Vielfach geprägt durch nicht optimale Lernerfahrungen in der Schule oder im Studium haben wir als Erwachsene sehr häufig ein nicht ganz so freundschaftliches Verhältnis zum Lernen.
Die neue Zeit und die neuen Rahmenbedingungen, in denen wir uns bewegen, machen jedoch die Fähigkeit und Kompetenz des Lernens zu einer der neuen Schlüsselkompetenzen.
Noch nie haben sich Technologien, Situationen und Bedingungen so schnell verändert wie heute. Und wenn man einmal schaut, dann wird an der ein oder anderen Stelle davon ausgegangen, dass gelerntes Wissen schon nach nur wenigen Monaten oder Jahren schon direkt veraltet und nicht mehr hilfreich ist.
Das mag auch von Branche zu Branche unterschiedlich sein. Und doch ist eines klar… der Wandel kommt. Er kommt überall an und fordert anderes neues oder neu vernetztes Wissen.
Für Mitarbeiter bedeutet dies, dass Lernen und Weiterbildung essentiell für die eigene Job-Sicherheit werden. Auch aus eigenem Antrieb und losgelöst vom Umfeld des Unternehmens. Denn Wissen ist heute nicht mehr die wertvolle Ressource, die es teuer zu erwerben gilt. Wir können heute (fast - bis auf sehr wenige Ausnahmen) alles im Internet finden, auf YouTube anschauen oder auf einem Podcast hören.
NEUE LERNKULTUREN GESTALTEN...
Für Unternehmen bedeutet dies, dass es zu einer zentralen Unternehmensaufgabe wird eine neue Lernkultur zu gestalten. Und genau dort fangen heute noch die Probleme an.
Viele Unternehmen sind eben keine „lernenden Organisationen“ sondern ganz im Gegenteil - strafen heute noch Mitarbeiter ab, die etwas gelernt haben und neues Wissen einbringen wollen.
Da kommt der Mitarbeiter mit einem neuen Impuls und einer anderen Idee und wird von der Führungskraft damit ausgebremst, dass das nicht in die aktuellen Prozesse passt oder das so noch nie so gemacht worden wäre.
Ganz dramatisch auch die Situation, wenn ein Mitarbeiter vom Unternehmen auf eine Weiterbildung geschickt wird oder eine Inhouse-Fortbildung durchgeführt wird und die Mitarbeiter schon währenddessen frustriert feststellen, dass die Ansätze gut und vernünftig sind. Und diese im Unternehmen nie so umgesetzt werden würden, weil die Organisation nicht bereit ist dieses neue Wissen, diese neuen Impulse aufzunehmen.
Das Gegenteil sollte der Fall sein. Das Unternehmen müsste aktiv - nach einer Weiterbildung - den Mitarbeiter fordern „etwas“ zu verändern. Statt dessen werden wenn’s hochkommt nach der Weiterbildung Gespräche mit der Führungskraft geführt und dort leider auch keine Weichen für die Umsetzung gestellt. Denn ein „machen Sie mal“ hilft dann nicht, wenn die Organisation nicht auf diese Veränderung vorbereitet ist. Dann wird der neue Gedanken wie ein Fremdkörper behandelt und über die Zeit hinweg „entsorgt“ - und alles bleibt wie es ist. Und genau das darf nicht sein. Oder darf nicht mehr sein.
Im Gegenteil die Mitarbeiter müssen durch das Unternehmen gefordert werden sich weiterzubilden und sogar so viel Kompetenz zugesprochen bekommen, dass die Mitarbeiter entscheiden können was sie lernen müssen.
Die Perspektive dabei ist, dass nur der Mitarbeiter (wenn er mündig und motiviert ist) wirklich beurteilen kann, welches Wissen benötigt wird. Welches Wissen benötigt wird, um die Arbeit oder Funktion auch in Zukunft und mit Blick auf die Anforderungen in den kommenden Jahren erfolgreich ausführen zu können.
Das fordert für viele Unternehmen ein radikales (hoffentlich schnelles) Umdenken. Ein Umdenken, bei dem Personalentwicklung, Führungskräfte und Mitarbeiter eng in Abstimmung und kooperativem Austausch sind.
Die „von oben“ verordneten Weiterbildungen werden dann der Vergangenheit angehören und eine stark am Bedarf des Einzelnen orientierte Weiterbildungskultur wird Einzug halten müssen.
Vorteil für die Unternehmen… höhere Motivation für die Teilnahme an Weiterbildungen, höhere Chancen für die Umsetzung des Erlernten, Steigerung oder Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit und eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit. Vielleicht gibt es ja bald in der einen oder anderen Organisation den CLO, den Chief Learning Officer.
LERNEN WIRD CHEFSACHE!
Denn eines ist klar: Der Wandel zur lernenden Organisation muss von oben und durch die Führungsebenen kommen und getragen werden. Und dabei können sich ja alle Führungskräfte fragen „wann war ich eigentlich auf der letzten Weiterbildung und was habe ich davon echt umgesetzt?“
Lernen ist eine der neuen Kernkompetenzen für die erfolgreiche Gestaltung der Digitalen Transformation und das (Über-)Leben in der VUKA-Welt.
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